(Erwin Filser/Jörg Schmid) Der Sportverein Apfeldorf wurde im April 1948, unter der Leitung von Dr. Johann Thomas gegründet. Am 13.04.48 wurde die
Genehmigungsurkunde durch die Aufsichtsbehörde ausgestellt. Am 01.05.48 trugen sich 52 Bürger in
die Mitgliederliste ein und am 11.05.48 erfolgte
die Anmeldung beim Bayerischen Landessportverband.
Bereits im Dezember
1948 übernahm Johann Geiger die Vereinsführung. Eine Fußballmannschaft wurde
gegründet.
Das Interesse an anderen Sportarten wurde im Jahre 1951 geweckt. Erste inoffizielle
Eishockeyspiele mit behelfsmäßiger Ausrüstung wurden auf dem Stausee
ausgetragen. Als man im Jahre 1952 die
Eishockeyabteilung des SV Apfeldorf beim Bayerischen Eissportverband anmeldete,
begann der Weg einer Sportart, die dem Verein in den vergangenen Jahren und
Jahrzehnten schöne Erfolge bescherte und den Namen des Vereins und der Gemeinde
weit über die Grenzen des Kreises, ja sogar in ganz Bayern bekannt machte.1953 wurde Ruppert Haslinger
neuer 1. Vorstand. Albert Nitsche und Peter Menhart übernahmen die
Eishockeyabteilung. Neben der 1. Mannschaft wurde in der Saison 1953/54 eine Jugendmannschaft
aufgebaut, die in den folgenden Jahren durch ihre Erfolge bestach. Der erste
große Erfolg für die Senioren stellte sich in der Saison 55/56 ein. Der TSV Peiting wurde
in Füssen mit 8:1 besiegt und der Aufstieg in die Kreisliga war geschafft.
Der Eisplatz und das Natureisstadion.
Die fünziger Jahre waren für den Sport im ländlichen Bereich eine
schwierige Zeit. Es war eine riesige Begeisterung und viel Idealismus
vorhanden. Es fehlte aber nicht nur am Geld, sondern auch vor allen Dingen an
den Sportstätten. Die Not war groß, so war es nicht verwunderlich das sich an
der Spitze des Vereins laufend Veränderungen ergaben. 1956 wurde nach Rubert Haslinger
der bisherige Kassier Alex Bremauer 1. Vorstand. Ihm folgte 1957 Sebastian Schwaller. Im
März 1958 wurde
Kreisrat Hermann Paul an die Spitze des Vereins gewählt.
Nach den Anfängen auf
dem Stausee sollte der erste Eisplatz an der „Froschlachen“ nahe des Lechs
entstehen. Dieser Wassertümpel sollte mit dem Lechstausee verbunden und von
diesem mit Wasser beschickt werden. Dieses Experiment ging im wahrsten Sinne
des Wortes in die „Binsen“.
Der bereits begonnene
Bau der Bande wurde abgebrochen und kurzer Hand auf den Zöpfanger nahe der
Schule verlegt. Im ganzen Dorf wurden Bretter gebettelt, damit die Bande
fertiggestellt werden konnte. Die Bereitung der Eisfläche war auf der unebenen
Wiese eine Wissenschaft für sich. Nächte lang waren die freiwilligen Helfer
beim „Spritzen“ im Einsatz. Die Klassenzimmer der Schule dienten als
Umkleidekabinen für die auswärtigen Mannschaften.
Jahre später wurde der Eisplatz auf den Echter-Sportplatz verlegt. Als
Umkleidekabine diente dort die danebenliegende Schreinerwerkstatt (heute
Schreinerei Walter). Robert Müller war in der Zeit von 1956 bis 1958Eishockeyabteilungsleiter.
Das größte Problem
dieser Eisplätze war die Sonneneinstrahlung. Alles was in mühsamer Nachtarbeit
entstanden war, zerann oft in wenigen Stunden.
Deshalb war man immer
auf der Suche nach einem Platz, der während des ganzen Winters im Schatten lag.
Es gab nur einen Platz im ganzen Dorf, der die Voraussetzungen erfüllte, das
war die Stelle auf der Nordseite des Schloßberges. Allerdings war dort nur eine
kaum 100 qm ebene Fläche vorhanden, alles andere war Hang. Die Besitzerin des
Grundstückes war Frau Rosa Abenthum, die großherzig dem Bau eines Eisplatzes
zustimmte.
Unter Vorstand Hermann Paul wurde dieses Vorhaben 1958 begonnen. Dieser hatte gute
Beziehungen zur Bundeswehr. Eine Pioniereinheit führte eine Übung durch und
rückte mit einer Raupe an. Schon nach wenigen Tagen war dieser Einsatz beendet.
Die ebene Fläche war größer geworden, aber noch lange nicht vollendet. Im
Frühjahr 1959 musste
Hermann Paul sein Amt als Vorstand aus gesundheitlichen Gründen zurückgeben.
Sein Nachfolger, Max Staltmeier, vollendete in den nächsten zwei Jahren das
begonnene Werk. Unter heute kaum vorstellbaren Anstrengungen der
Vereinsmitglieder und vieler Gemeindebürger, entstand ein Natureisstadion mit
Umkleideräumlichkeiten, um das uns viele beneidet haben.
Trotz der enormen Eigenleistungen stand der Verein des öfteren vor dem
finanziellen „Aus“. Der Verkauf von Anteilsbausteinen und sonstige
Spendenaktionen halfen über die schlimmste Zeit hinweg. Für aufgenommene
Darlehen standen der damalige Bürgermeister Karl Geiger und Hermann Paul mit
ihrem Privatvermögen gut.